Fürther Lesefrühling am BSZ Fürth mit Martin Schäuble – „Alle Farben grau“ berührt und bewegt


Am 4. April hatte das Berufliche Schulzentrum Fürth das große Glück, den Autor Martin Schäuble zu einer Lesung seines Jugendromans „Alle Farben grau“ begrüßen zu dürfen. Eingeladen waren die 10. Klassen der Berufsfachschule für Kinderpflege, die sich im Rahmen ihres Unterrichts mit dem Thema psychische Gesundheit bei Jugendlichen auseinandersetzten.

Mit großer Sensibilität und beeindruckender Professionalität führte Martin Schäuble durch sein Werk, das auf einer wahren Geschichte basiert. Im Mittelpunkt steht der 16-jährige Paul, ein hochintelligenter Jugendlicher mit einer Autismus-Spektrum-Störung, der mit schweren Depressionen zu kämpfen hat. Die Erzählung schildert eindrücklich seine Gedankenwelt, seine Ängste, Hoffnungen – und seinen Weg durch eine Jugendpsychiatrie.

Wir als Zuhörende waren bewegt von der Offenheit und dem gleichzeitig immer vorhandenen Einführungsvermögen, mit dem der Autor die Themen Depression, Suizidgedanken und gesellschaftliche Tabus ansprach. Die anschließende Fragerunde war geprägt von großem Interesse, Respekt und Ernsthaftigkeit. Martin Schäuble beantwortete jede Frage ausführlich – sei es zur Entstehung des Romans, zur wahren Geschichte dahinter oder zum Umgang mit psychischen Erkrankungen im Alltag. Viele Schülerinnen und Schüler äußerten im Nachgang Dankbarkeit, dass diesem wichtigen, aber oft verdrängten Thema Raum gegeben wurde. Die Lesung wurde nicht nur als literarisches Ereignis wahrgenommen, sondern auch als persönliche und gesellschaftliche Erfahrung, die lange nachwirken wird.

Die Veranstaltung mit Martin Schäuble war nicht nur eine Lesung, sondern ein eindrucksvolles Erlebnis, das die Jugendlichen sowohl fachlich als auch emotional tief berührt hat. Sie hat sensibilisiert, zum Nachdenken angeregt und den Wert von Offenheit und Zuhören in den Mittelpunkt gestellt.


S. Bauch