Beschulungsform
Wir beschulen die Auszubildenden aus dem gesamten Bundesgebiet im Blockmodell.
Der Unterricht wird zu insgesamt elf Blockwochen Vollzeitunterricht zusammengefasst, die in Blöcke von zwei bis vier Wochen unterteilt sind.
Die Unterbringung der Schüler/innen in dieser Zeit erfolgt im Wohnheim oder in einer privat gesuchten Unterkunft.
Aufgrund der niedrigen Schülerzahlen findet der Unterricht in zwei Schulklassen statt. Die Schülerinnen des ersten und zweiten Lehrjahres werden in einer Klasse gemeinsam beschult.
Unterrichtsorganisation
Die Unterrichtsinhalte orientieren sich grundsätzlich an der Praxis. Das praktische Handeln wird durch den Erwerb fundierter theoretischer Kenntnisse untermauert und immer wieder auf den betrieblichen Alltag bezogen.
Unterrichtet werden die Fächer: Fachtheorie, Textilkunde, Fachrechen, Fachpraxis, Fachzeichnen, Sozialkunde, Deutsch und Gestalten.
Ziele / Inhalte / Information
Die Auszubildenden lernen während ihrer Ausbildung die Herstellung modischer Pelzbekleidung und Pelzaccessoires. Reparatur und Pflege gehören ebenso wie Modellentwurf und Materialauswahl zu den Ausbildungsinhalten. Im praktischen Unterricht werden Grund- und Fachkenntnisse und die Anwendung von Spezialtechniken vermittelt, die der Erzielung besonderer modischer Effekte dienen. Die fachgerechte Nutzung und Pflege diverser Maschinen ist dabei ebenso selbstverständlich wie das Arbeiten von Hand.
Schonender Umgang mit natürlichen Ressourcen und fachbezogene Inhalte, wie Artenschutz- und Fellkunde, nehmen einen großen Raum in der Ausbildung ein. Kooperations- und Teamfähigkeit werden themenübergreifend eingeübt.
Die Ausbildung im Kürschnerhandwerk
Anna und Lina, zwei Schülerinnen der Klasse TKP 10, führen uns heute durch einen Tag in der Kürschnerabteilung. Die beiden Schülerinnen haben den Kürschnerberuf gewählt, weil er ihnen die Möglichkeit bietet, kreativ und handwerklich tätig zu sein.
Sie schätzen beide die Ausbildung an der Berufsschule I in Fürth, weil sie hier wichtige Kenntnisse der Fellverarbeitung und alle handwerklich-technischen Fertigkeiten des Kürschnerhandwerks erlernen können. Dazu reisen sie aus Augsburg bzw. Köln an und sind während der Phasen der Blockbeschulung hier in Fürth untergebracht.
Unser Bild zeigt das sogenannte „Auslassen“: Viel kleine Schnitte werden gemacht, damit das Fell an Länge gewinnt und an Breite verliert.
Die verschiedenen Techniken werden vorwiegend an alten Materialien geübt. Beispielsweise werden alte Mäntel umgearbeitet um nachhaltig zu arbeiten. So lässt sich durch Recycling viel Material sparen. Ein Beispiel ist diese Damenjacke, die aus einem alten Persianermantel erstellt wurde. Sie ist ausgestattet mit Lederintarsien und Knopfverschluss.
Bei dieser kurzen Jacke handelt es sich um eine komplette Neuanfertigung aus asiatischem Lamm mit Lederdeko und Reißverschluss.
Die folgenden beiden Bilder zeigen eine dreifarbige in Auslasstechnik hergestellte Lederveste aus Lammnappa. Gearbeitet von der Klasse TKP 11.
Ressourcenschonung, Nachhaltigkeit und trotzdem hochkreativ
Das Kürschnerhandwerk ist eines der ältesten Handwerke überhaupt. Schon immer hat man sich dabei der Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit verpflichtet, Dies zeigt sich auch bereits während der Ausbildung. Die beiden Auszubildenden Lina und Anna, beides Schülerinnen der Klasse 11 TKP und die Auszubildenden der Klasse TKP 12, Anna, Madita und Thorsten zeigen dies anhand einiger während des Schuljahres entstandenen Werkstücke.
Unser Bild zeigt eine moderne Kurzjacke gefertigt aus gefärbten Kaninchen und alten Einkaufstüten eines Discounters. Für Planung, Entwicklung und Herstellung wurden ca. 30 Arbeitsstunden benötigt. Es wurde zuerst ein Schnittmuster für die Querverarbeitung entwickelt, die Farben sortiert und eine hochwertige Verbindung des natürlichen Materials Pelz und des unnatürlichen Materials Plastiktüten erstellt. Durch einen teilbaren Reißverschluss ist dieses Modell vorne zu schließen.
Die nächsten Fotos zeigen, wie aus alter, abgelegter Pelzbekleidung ein neues Kleidungsstück entsteht: Ein taillierter Kurzmantel aus Schneepersianer
Hier wurde der Pelz nach innen gearbeitet. Wiesel und ein Kragen aus Feh werden dem Winter entgegenstehen. Die Leinenhülle ist abknöpfbar uns waschbar. Hier sehen wir weitere Beispiele für eine Umarbeitung: Eine Kurzjacke mit Kapuze entstand aus schwarzem Persianer Mantel. Die eingearbeiteten Lederstreifen geben diesem Teil ein junges Aussehen
Eine schwarz gefärbte asiatische Zickel Jacke mit Kragen vom Toscanalamm soll auch die jüngere Generation ansprechen. Ein Reißverschluss vorne und in den Armen gibt der Jacke das gewisse „Etwas“.
Aktueller Blockplan
Den aktuellen Blockplan der Kürschner finden Sie hier