Rote Bank – ein Zeichen gegen Gewalt gegenüber Frauen und Mädchen

Das BSZ Fürth ist eine Schule ohne Rassismus, eine Schule mit Courage. Wir widmen uns oft dem wichtigen Thema Rassismus und setzen mit verschiedenen Aktionen Zeichen dagegen, z.B. mit unserer interkulturellen Woche, die vor kurzem klassenübergreifend stattfand. Uns ist es aber auch wichtig, andere Themen couragiert in unserem Schulleben aufzugreifen und Raum zu geben.

Deswegen nahmen wir den internationalen Frauentag am 8. März zum Anlass, um mit unserer Ausstellung „Rote Bank“ ein Zeichen gegen Gewalt gegenüber Frauen und Mädchen zu setzen.

Der internationale Frauentag, Weltfrauentag oder „einfach“ Frauentag, macht auf die Bestrebungen, Gleichberechtigung und Emanzipation durchzusetzen, aufmerksam. Immer wieder sind Sätze zu hören wie „Wir hatten doch auch schon eine Bundeskanzlerin“ oder „Gleichberechtigung gibt es in Deutschland schon lange“. Gendergap, die meist immer noch von Frauen jahrelang verrichtete schlecht bzw. nicht bezahlte Care-Arbeit oder gar die Anzahl an Frauen und Mädchen, die weltweit und selbstverständlich auch in Deutschland von Gewalt betroffen sind, werden dabei ausgeblendet, geleugnet oder ignoriert.

Im Kinosaal unserer Schule befinden sich deshalb drei Stellwände auf denen verschiedene Beispiele von Gewalt gegen Frauen aufgeführt sind, z.B. Partnerschaftsgewalt, sexualisierte Gewalt, sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz, Genitalverstümmelung, Stalking, Zwangsverheiratung, Gewalt im Namen der „Ehre“ sowie Telefonnummern von Stellen, an die sich frau im Bedarfsfall wenden kann. Im geschützten Rahmen der Klassengemeinschaft kann diese Ausstellung z. B. im Deutsch-, Ethik/Religions- oder Politikunterricht begangen und diskutiert werden. Bei Bedarf können sich die Lehrkräfte Unterstützung durch unsere Schulsozialarbeiterin Frau Scholz holen. 

Aufwühlend und erschreckend ist die Tatsache, dass bei Begehung der Ausstellung und Diskussionen im Lehrerinnen-Zimmer deutlich wird, wie viele Frauen und Mädchen tatsächlich verschiedene Gewalterfahrungen erleben mussten. Es wird von Aufenthalten im Frauenhaus, Schlägen, Bedrohungen mit Messern, kräftigem Ziehen an den Haaren, Verboten, die Wohnung allein zu verlassen, Begrapschen oder Veröffentlichung privater Bilder im Internet berichtet. Das sind leider keine Einzelfälle! Von schmierigen Witzen oder üblen frauenverachtenden Beleidigungen sowie Alltagssexismus blieb keine einzige Frau in ihrem bisherigen Leben verschont. Hier wird deutlich, wie wichtig es ist, sich couragiert und engagiert auf den Weg zu begeben eine Schule ohne Sexismus zu sein bzw. zu werden und dass noch ein langer Weg zurückzulegen ist!                                                                                           

K. Laugner